Serious Games bringen frischen Wind ins Klassenzimmer. Spielerische Elemente lassen Lerninhalte lebendig werden und binden Schüler*innen stärker ein. Im Interview mit dem Magazin Didacta erklärt Philipp Reinartz zusammen mit weiteren Expert*innen, wie Serious Games im Unterricht die Motivation fördern.
Serious Games im Schulunterricht
Philipp Reinartz erklärt, dass Serious Games weit mehr als nur Spaß ins Klassenzimmer bringen. Spielelemente wirken wie ein Motivationsschub und machen den Lernprozess spannender und interaktiver.
Spiele machen Spaß – nicht nur, aber besonders jungen Menschen. Wenn man Spielelemente zur Wissensvermittlung nutzt, erreicht man also vor allem eines: mehr Lernmotivation. – Philipp Reinartz
So fühlen sich Schüler*innen stärker eingebunden und sind motivierter, sich aktiv mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen. Ein weiterer Vorteil: Das Gelernte bleibt besser im Gedächtnis.
Ein effektiver Ansatz für Serious Games im Unterricht ist die Player Journey. Der Lernprozess wird als Abenteuer gestaltet, bei dem Schüler*innen klare Abschnitte durchlaufen: Sie starten mit einer Mission als Ziel und bewältigen anschließend Entscheidungen und Herausforderungen – teils eigenständig, teils im Team.
Denkt euch eure Unterrichtseinheiten als Player Journey. Gibt es eine klare Mission? Können Lernende Entscheidungen treffen und werden vor Challenges gestellt? Bekommen sie die Hilfsmittel, diese zu meistern? Und erleben sie über Feedback-Mechaniken ihren Fortschritt? Das ist der Kern guter Spiele. Und da kann Wissensvermittlung viel von lernen. – Philipp Reinartz
So erleben die Lernenden ihren Fortschritt und bleiben motiviert, weil sie aktiv Einfluss nehmen können. Die Player Journey bietet Orientierung und fördert gleichzeitig Problemlösungsfähigkeiten und Teamarbeit – individuell oder in Gruppen.
Warum Serious Games für die Schule wertvoll sind:
- Höhere Beteiligung: Durch Interaktivität werden Lernende direkt und aktiv eingebunden.
- Erhöhte Motivation: Durch spielerische Elemente bleiben Schüler:innen engagiert.
- Effektive Gedächtnisstütze: Inhalte werden besser gespeichert, wenn sie aktiv erlebt werden.
- Förderung des sozialen Miteinanders: Viele Spielelemente setzen auf Kooperation und stärken das Gemeinschaftsgefühl.
Positive Emotionen beim Lernen fördern die Verankerung des Gelernten. Lernspiele verbessern die Konzentration und stärken gleichzeitig die soziale Interaktion und Kreativität im Klassenzimmer. – Martina Maciejewski-Hofmann, Dozentin und Spiele-Expertin
Ready to play? Seit >10 Jahren steht Pfeffermind für Gamification & Serious Games Expertise. Mit Kunden von Bildung bis Banking, von Bosch bis zum Bundesministerium – und der Erfahrung von >100 Projekten.
Praktische Hürden und ihre Lösungen
Obwohl Serious Games im Unterricht großes Potential bieten, gibt es Hürden bei der Umsetzung. Der Bildungssektor hinkt anderen Branchen hinterher, da hochwertige Serious Games oft teuer und zeitaufwendig sind, und vielen Schulen die Ressourcen fehlen. Doch Gamification muss nicht immer kostspielig sein. Oft reichen einfache, interaktive Elemente wie Quizze, Punktesysteme oder Teamwettbewerbe.
Als Lehrkraft kann ich niedrigschwellig Gamification-Elemente in meinen Unterricht einbauen, und das muss nicht das selbstgebastelte Memory-Spiel sein. – Philipp Reinartz.
Auch die Vorbereitung der Lehrkräfte ist wichtig, damit Gamification gezielt eingesetzt wird. Doch Philipp warnt:
Gamification ist aber kein Thema, das man nur auf Lehrkräfte abwälzen sollte.
Praktische Vorlagen oder Plattformen wie Kahoot! bieten hier Unterstützung, ebenso wie die Möglichkeit, bestehende Spielelemente zu übernehmen und auf eigene Unterrichtsinhalte anzupassen.
Spielebasierte Lernwerkzeuge fördern die Zusammenarbeit und erweitern die digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte. – Sean D’Arcy von Kahoot!
Pfeffermind Beispiele
Bei Pfeffermind ist Gamification für Bildung & Kultur gleichzeitig Herzens- & Schwerpunkt- Thema. Wir lieben es, für sinnvolle Projekte zu arbeiten. Und glauben dabei an die immense Wirkung von Serious Games. Daher vertrauen uns Kunden vom Goethe Institut bis zum Bundesministerium. Und prägen mit uns das Lernen der Zukunft.
Pfeffermind hat bereits erfolgreiche Serious Games für den Bildungsbereich entwickelt:
Point-and-Click Adventure für das Goethe-Institut
Dieses interaktive Lernspiel bringt Kindern auf spielerische Weise die deutsche Sprache näher. Die Spielenden erkunden eine virtuelle Welt, lösen Rätsel und lernen Charaktere kennen, während sie sich sprachlich weiterentwickeln. Durch die Verbindung von Sprache und Spiel wird die Motivation der Lernenden gestärkt und der Lernprozess unterstützt.
Mit Mission 1929 in die Weimarer Republik eintauchen
Mithilfe von „Mission 1929“ haben wir von Pfeffermind das Berlin der frühen 1930er Jahre in einem Computerspiel für den Geschichtsunterricht zum Leben erweckt. Die Spielenden bewegen sich in der Rolle einer jungen Journalistin durch Szenen mit zeitgemäßen Charakteren. Sie führen Gespräche und entdecken authentisches, oft echtes Bild- und Tonmaterial.
So lernen die Spielenden historische Ereignisse kennen, die Anteil an der Zerstörung der Weimarer Republik haben. Anschließend wählen die Spielenden, über welche Themen sie Flugblätter verfassen. Diese sollen die damalige Gesellschaft vor den Gefahren warnen – aber die Warnungen sind auch heute topaktuell. Auf diese Weise werden auf einzigartige Weise historische Fakten und Quellen mit emotionalen Charakteren und Geschichten kombiniert.
Weitere Beispiele
- Edutainment-Browsergame für Museum König: Um ihre Stadt möglichst bestäuberfreundlich zu gestalten, müssen Spielende unterschiedlichste Rätsel und Minigames lösen. Dabei lernen sie Wissenswertes über Biodiversität und erhalten praktische Tipps.
- Digitale Lern-App für Jung von Matt: „A Touch of History“ bringt die Leben historischer Persönlichkeiten in die heutige Welt. Spielende erkunden virtuell deren Smartphones und lernen in Rätseln mehr über ihre Geschichten. Ein innovativer Lern-Ansatz – und dafür preisgekrönt.
- Unser Portfolio hat noch viele weitere Beispiele für den Bildungsbereich – auch zum Thema Weiterbildung in Unternehmen. Denn auch Firmen sollten Spiele nutzen: für Recruiting, Mitarbeiterbindung oder Marketing – und so den Spaß ins Unternehmen holen.
Fazit
Die Integration von Serious Games im Unterricht gestaltet den Schulalltag spielerischer und interaktiver. Sie steigern nicht nur die Motivation, sondern schaffen eine engere Verbindung zu den Lerninhalten und binden Schüler:innen kreativ ein. Die Einbindung von einzelnen Spiel-Elementen ist auch für Lehrkräfte selbst umsetzbar.
Ready to play? Seit >10 Jahren steht Pfeffermind für Gamification & Serious Games Expertise. Als perfekte Mischung aus effizienter Beratung & kreativer Agentur. Und mit Kunden von Bildung bis Banking, von Bosch bis zum Bundesministerium. Womit können wir weiterhelfen?