Retention Management ist ein wichtiger Teil des Personalwesens. Ähnlich wie im Recrutainment, kann auch hier Gamification die Effektivität unterstützen. Aber wie genau können Spiele hierbei helfen?
Wozu Retention Management?
Unternehmen müssen zunehmend um ihre Mitarbeiter kämpfen. – Philipp Reinartz, im WELT-Interview
Für Firmen bedeutet Personalwechsel zusätzliche Kosten. Um diese zu vermeiden, sollen besonders gute Mitarbeitende im Unternehmen gehalten werden. Denn das Wissen, das solche Mitarbeitende mit sich bringen, ist von enormem Wert.
Tatsächlich hat eine Gallup Studie versucht, diesen Wert zu berechnen, und ist auf ein Ergebnis gekommen. Demnach betragen die Einarbeitungskosten eine:r neuen Mitarbeiter:in schätzungsweise zwischen einem halben Jahresgehalt und ganzen fünf Jahresgehältern des vorherigen Mitarbeitenden.
Ebenso trifft man in Unternehmen, bei denen die Fluktuationsrate gering ist, häufiger auf freundliche Gesichter. Das Klima ist gut, es bilden sich langjährige Freundschaften unter den Kolleg:innen.
Somit sprechen sowohl weiche Faktoren – wie das zwischenmenschliche Miteinander – als auch harte Faktoren – wie die hohen Einarbeitungskosten – für den Einsatz von Retention Management.
Eine kurze Einführung in Gamification
Gamification bedeutet, Elemente aus Spielen in spielfremde Kontexte zu übertragen. Spiele machen schließlich Spaß – und indem wir uns ihre Prinzipien zunutze machen, können wir uns auch alltägliche Tätigkeiten schmackhafter machen. Unser Ziel bei Pfeffermind ist dabei immer, lästige „Muss-ich-machen“-Aufgaben in angenehme „Will-ich-machen“-Aufgaben zu verwandeln.
Das funktioniert, weil in jedem Menschen ein verspieltes Wesen steckt. Spiel ist ein fester Bestandteil des Lebens und der menschlichen Kultur. Wir bei Pfeffermind nutzen das Mindset „Spiel“ weiter und lassen unsere Kund:innen durch hohes Engagement davon profitieren.
Ihr möchtet mehr zu diesem Thema lesen? Dann schaut in unseren ultimativen Gamification Guide oder lest, wie ihr Spielelemente sinnvoll nutzen könnt.
Wie kann Gamification unterstützen?
Prinzipiell lassen sich mit Gamification mehrere für das Retention Management relevante Bedürfnisse finden und voneinander abgrenzen. Dadurch ist die Adressierung einzelner Bedürfnisse möglich:
- Mitarbeitende bekommen Gestaltungsfreiraum bei der Bearbeitung von Aufgaben. Lösungsmöglichkeiten und Alternativen könnt ihr schon nennen, doch lasst den Mitarbeitenden einen gewissen Freiraum für Entscheidungen.
- Erklärt jedem Mitarbeitenden, warum die Arbeit bedeutungsvoll ist. Menschen sind motivierter, wenn sie Zusammenhänge verstehen und die Bedeutung ihres eigenen Handelns begreifen.
- Gefühle des Fortschritts und Erfolges feiern. Damit ist nicht nur die alljährliche Weihnachtsfeier gemeint. Vor allem frequentiertes Feedback kann kleine Momente des Erfolgs bei Mitarbeitenden auslösen.
Aber das ist nur eine kleine Auswahl von möglichen Anreizen. Da das Thema umfassender ist, haben wir einen eigenen Artikel über Anreizsysteme im Unternehmenskontext geschrieben.
Ready to play? Seit >10 Jahren steht Pfeffermind für Gamification & Serious Games Expertise. Mit Kunden von Bildung bis Banking, von Bosch bis zum Bundesministerium – und der Erfahrung von >100 Projekten.
Erfolgreiche Beispiele
Bei Pfeffermind konnten wir Firmen bereits dabei unterstützen, Gamification zu einer wichtigen Maßnahme des Retention Managements zu machen:
So haben wir zum Beispiel für BSH Hausgeräte eine gamifizierte App entwickelt, in der sich die Mitarbeitenden wöchentliche Ziele setzen. Durch den Fokus auf individuelle Entwicklung und das Setzen von persönlichen Zielen trägt die App zur Motivation bei und fördert eine langfristige Mitarbeiterbindung.
Außerdem haben wir für die DB Netz AG ein Escape Game zur IT-Schulung erstellt. Mit dieser neuen, spannenden Maßnahmen lernen die Mitarbeitenden ein sonst eher trockenes Thema neu kennen. Und können sich mehr mit der Firma identifizieren.
Retention Management hat keine Standardlösung
In Gamification für erfolgreiche Mitarbeiterbindung existiert erfahrungsgemäß keine Standardlösung. Dank Player Journey und dem Game Thinking können wir schnell und effektiv die passenden Herangehensweisen auswählen. So können wir für euch eine maßgeschneiderte Lösung erstellen:
- Briefing: Am Anfang steht eine Problemstellung, nicht eine Lösung. Dabei sollten bereits die Abteilungen und Business Units involviert sein, die später mit der gamifizierten Lösung arbeiten.
- Research: Anschließend sollte man alles über die Zielgruppe herauszufinden: Bedürfnisse, Wünsche, Probleme mit bestehenden Prozessen. Die Zielgruppe beschränkt sich hier auf die Mitarbeiter. Aber was bewegt meine Mitarbeiter?
- Conclusion: Auf dieser Basis schafft man konkrete Typen von Nutzern (Personas). Dabei kann man auf bekannte Tools zur Clusterung zurückgreifen. So lassen sich psychologische Individualitäten in Spielertypen übersetzen. Misst sich etwa die Zielgruppe gern im Wettkampf mit anderen, sollte die Spiellösung entsprechende Elemente enthalten.
- Ideation: Erst nach dieser Vorarbeit überlegt man, mit welchen Elementen aus Spielen sich die Problemstellung am besten lösen lässt. Natürlich können auch Punkte, Badges und Highscores zum Einsatz kommen. Aber Gamification ist noch viel mehr und es gibt hunderte wirksame Mechanismen. Ein Blick auf Best Practice Beispiele aus dem Universum der Spiele hilft, clevere Elemente zu finden.
- Elaboration: Man sollte sorgfältig auswählen, welche Ideen sich kombinieren lassen und den Weg in den ersten testbaren Prototypen schaffen. Erst jetzt liegt der Fokus auf den Details: Wer, wann, wo, wie oft und wie lange. Für offene Probleme der Umsetzung werden nun Lösungen gefunden.
- Testing: Nun zeigt man den ersten Prototype einer Gruppe von Testern. Und lässt ihn intensiv nutzen. Wie groß diese Gruppe ist in jedem Projekt unterschiedlich. Vom 3-Mann-Team bis zur Public Beta. Vom Erfolg des Prototypes hängt ab, ob der Kurs geändert oder beibehalten wird.
Fazit
Gamification im Rahmen des Retention Managements eröffnet kreative Wege, die Bindung und Begeisterung von Mitarbeiter:innen für ihr Unternehmen nachhaltig zu stärken. Durch die Einbettung von Spielelementen in den beruflichen Alltag verwandeln wir bei Pfeffermind routinemäßige Aufgaben in spannende Herausforderungen.
Dabei gilt es darauf zu achten, Gamification nicht als Schablone zu sehen. Wenn Gamification als gezielte Maßnahme eingesetzt wird, kann es einen entscheidenden Beitrag zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -loyalität leisten.
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