Gamification im Alltag: Spielerisch motiviert

Allgemein, Game-based Learning, Know How

Gamification im Alltag ist weit mehr als nur ein Trendbegriff aus der Welt des Marketings. So können alltägliche Aufgaben, Lernprozesse und Routinen nicht nur effektiver, sondern auch unterhaltsamer gestaltet werden. Aber wie genau kann Gamification den Alltag verbessern?

 

Welche Challenges gibt es?

Im täglichen Leben begegnen uns immer wieder Hürden und Herausforderungen, die uns daran hindern, Aufgaben zu erledigen oder einfach nur Genugtuung zu finden:

  • Mangelnde Motivation bei Routineaufgaben: Alltägliche Aufgaben wie Aufräumen, Einkaufen oder Sport werden oft als mühsam empfunden und aufgeschoben.
  • Schwierigkeiten beim Aufbau und Erhalt von Gewohnheiten: Das Etablieren neuer, gesunder Routinen scheitert häufig an fehlender Langzeitmotivation.
  • Probleme bei der Zielsetzung: Manchen mangelt es nicht unbedingt an Kondition oder intrinsischer Motivation. Teils kann es auch einfach schwerfallen, Aufgaben und Ziele motivierend aufzuschreiben.

Oft schreiben wir uns diese Aufgaben auf eine gedankliche “Muss-Ich-Machen”-Liste. So etwas ist nicht effektiv, denn wir sehen die Punkte als Aufgaben an – nicht als etwas, was man machen möchte. Genau hier kommt Gamification ins Spiel.

Ready to play? Seit >10 Jahren steht Pfeffermind für Gamification & Serious Games Expertise. Mit Kunden von Bildung bis Banking, von Bosch bis zum Bundesministerium – und der Erfahrung von >100 Projekten.

 

Was ist Gamification?

Gamification bedeutet, Elemente aus Spielen in spielfremde Kontexte zu übertragen. Spiele machen schließlich Spaß – und indem wir uns ihre Prinzipien zunutze machen, können wir uns auch alltägliche Tätigkeiten schmackhafter machen.

Bei Pfeffermind haben wir uns das Ziel gesteckt, die lästigen „Muss-ich-machen“-Aufgaben in angenehme „Will-ich-machen“-Aufgaben zu verwandeln. Das geht auf unterschiedliche Arten. Dabei passt nicht jede zu einem selbst. Daher ein paar Beispiele:

  • Belohnungen: Kleine Belohnungen erhöhen die Motivation, alltägliche Aufgaben zu erledigen – vom Keks über einen Kinobesuch kann man sich individuell Ziele setzen.
  • Fortschrittsanzeigen: Z.B das Abhaken von Aufgaben macht Erfolge sichtbar und fördert so das Durchhaltevermögen bei neuen Routinen.
  • Neue Herausforderungen: Manchmal verliert man die Motivation an Aufgaben auch einfach, weil sie zu eintönig oder zu einfach erscheinen. Mit Gamification kann man sich selber herausfordern – somit bleibt man im Flow.

 

Wie kann Gamification im Alltag helfen?

Wenn ich heute so zurückdenke, dann habe ich eigentlich schon in der Schule angefangen, Dinge zu gamifizieren. Machte ich eine Aufgabe ungern, dachte ich mir ein Spiel dazu aus und plötzlich ging es leichter. – Philipp Reinartz, im Philosophie Magazin

Diese Idee hat längst in den App-Stores Einzug gehalten. Mobile Gamification gehört zu den Trends von 2024.

Dort wimmelt es regelrecht von gamifizierten Selbstoptimierungs-Apps – von der Fitness-App, die mit Punkten und Badges zum Workout motiviert, bis hin zur Life-Management-Anwendung, die die To-do-Liste in ein Spiel verwandelt.

  • Eine spannende Variante der To-do-Liste bietet EpicWin. In einer Art Rollenspiel erhält man in dieser App Punkte für erledigte Aufgaben. So wird der eigene Avatar mit jedem geschafften To-do ein bisschen stärker, baut Fähigkeiten auf und klettert die Level-Leiter empor.
  • Noch einen Schritt weiter geht Habitica. In dieser App im Stil eines Retro-Videospiels erschafft man sich einen Avatar, der bei erledigten Aufgaben im Level aufsteigen kann. Man sammelt außerdem Münzen, die sich in Items umtauschen lassen. Zusätzlich gibt es allerdings auch Minuspunkte, wenn man eingesteht, dass man eine Aufgabe nicht erfüllt hat. Dadurch kann der Avatar Level oder Münzen verlieren.
  • Wenn man sich lieber auf eine Aufgabe konzentrieren möchte, kann Forest helfen. Diese App nutzt eine einfache Prämisse: Je länger man das Handy unbeachtet lässt, desto größer wächst der Baum. Das Ziel ist es – wie es im Namen schon steht – einen schönen, vollen Wald wachsen zu lassen. Denn für jede Aufgabe, auf die man sich konzentrieren will, pflanzt man einen neuen Baum.

Gamification im Alltag durch Zielsetzung

Pfeffermind Gamification-Beispiele

Neben den oben genannten Beispielen gibt es noch viele verschiedene Möglichkeiten, Gamification einzusetzen. Dabei konzentrieren wir uns bei Pfeffermind darauf, die Needs der User klar zu erkennen und die Lösungen darauf anzupassen:

  • Achtsamkeits-App der AOK: Eine App, die mittels Gamification-Elementen das Bewusstsein und den Umgang mit Stress verbessert und so zur mentalen Gesundheit beiträgt. Nutzer:innen können ihren Fortschritt verfolgen und werden für regelmäßige Übungen belohnt.
  • Nachhaltigkeits-App für BMZ: Die Spiele-App motiviert durch individuelle Herausforderungen und dem Wettbewerb untereinander zu nachhaltigem Handeln. Durch das Erfüllen von Challenges verändern die Nutzer:innen die Welt in der App und sehen die positiven Effekte ihres Engagements.
  • Gamifizierte App für BSH: Eine für Service-Techniker:innen entwickelte App, die ohne Druck neue Verhaltensweisen beibringt. Motivation entsteht durch selbstgesteuertes und unabhängiges Lernen.

 

Nicht nur digital

Was aber, wenn man zwar Lust auf Gamification im Alltag hat, aber ungern nur auf digitale Tools zurückgreift? Schließlich verbringen viele von uns schon einen Großteil des Tages vor dem Bildschirm. Und manchmal ist es einfach schöner, mit Papier zu arbeiten.

Zum Glück geht Gamification auch analog! Dazu sucht man sich einen Lebensbereich aus, den man „auf das nächste Level heben“ möchte, und definiert für den Lebensbereich Ziele. Für den Lebensbereich Ernährung wäre ein mögliches Ziel „Gesünder essen“. Ein so großes Ziel ist aber ziemlich unkonkret und überwältigend, also unterteilt man es in kleinere Teilziele. Beispielsweise „weniger Zucker essen“ und „mehr Obst und Gemüse essen“.

Schon konkreter – aber noch nicht konkret genug! Mithilfe der SMART-Methode formuliert man die Teilziele möglichst spezifisch, messbar, erreichbar („achievable“), realistisch und terminiert.

Aus „mehr Obst und Gemüse essen“ wird zum Beispiel „eine Woche lang jeden Tag mindestens zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse essen“. Dieses Ziel ist konkret genug, um täglich daran zu arbeiten und am Ende des Tages genau zu wissen, ob man es erreicht hat.

Fehlt nur noch eine Belohnung! Wenn man bestimmte Etappenziele erreicht hat, darf man sich etwas gönnen? Beispielsweise einen Kino-Abend, wenn man das Teilziel erreicht hat? Oder vielleicht Punkte, die man für eine größere Belohnung ansparen kann? Ein so klarer Meilenstein gibt einem etwas, auf das man hinarbeiten kann, und verbindet lästige Tätigkeiten mit positiven Ergebnissen – das motiviert und macht Spaß.

 

Fazit

Gamification bietet effektive Lösungen für alltägliche Herausforderungen, steigert die Motivation und das Engagement und erleichtert Lernprozesse. Sei es als App, Browser-Anwendung oder als dafür erstelltes analoges Spiel – Gamification kann im Alltag helfen, lästige Aufgaben zu verwandeln.

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