Games in der sozialen Kinder- und Jugendarbeit

Allgemein, Gamification in Bildung und Kultur, Serious Games

Die Verbindung von Bildung und Spaß ist ein zentrales Anliegen in der sozialen Kinder- und Jugendarbeit. Spiele bieten beispielsweise eine äußerst wirksame Methode, um junge Menschen zu erreichen, zu motivieren und gleichzeitig Bildungsziele zu fördern. Dabei können Games auf vielfältige Weise eingesetzt werden.

 

Games als pädagogisches Werkzeug

Spiele sind mehr als nur Zeitvertreib – sie sind ein mächtiges pädagogisches Werkzeug. Games können komplexe Themen verständlich und ansprechend vermitteln.

Wenn wir Informationen nicht nur als reine Fakten sondern in spielerischer Form vermitteln, dann sind diese mit höherer Wahrscheinlichkeit später besser abrufbar. – Philipp Reinartz, in der OMR Masterclass 2022

Zum Beispiel kann ein Ratespiel über Umweltschutz und Nachhaltigkeit Jugendlichen die Bedeutung dieser Themen nahebringen, ohne dass es wie trockene Bildung wirkt. Besonders Serious Games ermöglichen einen spielerischen Zugang zu verschiedenen Bildungsinhalten.

Außerdem kann die Pädagogik öffentliche Diskussionen über Games aufgreifen und diese nutzen, um über digitale Spiele zu reflektieren. Jugendliche lernen, mit der digitalen Welt bedacht und verantwortungsvoll umzugehen.

Besonders Heranwachsende, die anfälliger für eine problematische Spielenutzung sein könnten, profitieren durch Angebote zur Medienkompetenzförderung.

Aufgaben werden zu Wanna-Dos

 

Zusammenhalt und Spaß vielfältig vereint

Spiele fördern nicht nur das individuelle Lernen, sondern auch den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Kooperative Spiele erfordern Teamarbeit, Kommunikation und strategisches Denken. Diese Fähigkeiten sind nicht nur im Spiel von Bedeutung, sondern auch im Alltag und späteren Berufsleben.

Durch gemeinsames Lösen von Aufgaben und das Erreichen von Zielen im Spiel werden Bindungen gestärkt und Vertrauen aufgebaut. So kann auch eine Beziehung zu Jugendlichen aufgebaut werden, die sonst schwer erreichbar sind.

Die Vielfalt der Spielformate ermöglicht es, auf unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einzugehen. Brettspiele, Rollenspiele, Outdoor-Spiele oder digitale Spiele bieten eine breite Palette an Möglichkeiten für die Kinder- und Jugendarbeit.

Elemente aus digitalen Games können mit etwas Fantasie auch in die analoge Welt übertragen werden. Z.B. ein mittelalterliches Rollenspiel-Abenteuer im Wald oder ein Jump ’n’ Run-Parcours in der Turnhalle. Dafür können auch Requisiten und Kostüme gebastelt werden.

Bei Projekten wie beispielsweise dem Schreiben von Spiele-Kritiken, In-Game-Fotografie oder das Aufnehmen von Let’s Plays können außerdem beruflich relevante Kompetenzen gefördert werden.

Games-bezogenen Kursen zeigen mögliche berufliche Orientierungen in diesem Bereich – z.B. im Spielejournalismus, E-Sport, Gamedesign oder Streaming. So können Heranwachsende ihre Talente erproben.

Games in der Kinder- und Jugendarbeit

Weitere Vorteile:

  • Diese Vielfalt sorgt dafür, dass für jede Gruppe das passende Spiel gefunden werden kann.
  • sowohl altersgerecht als auch inhaltlich relevant.
  • Werte und Botschaften einprägsam vermitteln
  • Die Beteiligung kann durch neue Herausforderungen gesteigert werden.
  • Spiele fördern Soft Skills und durch Zusammenarbeit auch den Team-Spirit.
  • Je nach Spiel werden auch analytisches Denken, Autonomie und kreative Lösungsansätze trainiert.
  • Games helfen, Widerstände gegen Neues abzubauen und Offenheit zu fördern.

 

Beispiel: Stärker mit Games

Die Initiative Stärker mit Games führt seit 2018 mit sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen Maßnahmen mithilfe von Spielen durch.

Inhaltlich nutzen die Maßnahmen die volle Bandbreite digitaler und analoger Spielkultur: Game-Design, Streetgames, E-Sport, Cosplay, Art-Design, Serious Gaming, Spielereflexion, Anknüpfungspunkte zu Theater, Film, Literatur, Musik und vieles mehr.

Zur Durchführung der Workshops und Camps schließt Stärker mit Games Bündnisse mit zwei lokalen Partnern, z.B. mit Jugendzentren, Bibliotheken und anderen öffentlichen Einrichtungen.

Stärker mit Games steuert dem Bündnis Inhalte, Fachkräfte, Hardware und Finanzierung bei. Die lokalen Partner bringen die Zielgruppe und/oder den Sozialraumbezug zur Zielgruppe sowie die Organisation von Ehrenamtlichen, Räumlichkeiten und Betreuungsleistungen in das Bündnis ein.

 

Fazit

Mithilfe von Games kann die soziale Kinder- und Jugendarbeit einen positiven Einfluss auf die persönliche Entwicklung der jungen Menschen nehmen. Sie fördert nicht nur Wissen und Kompetenzen, sondern auch soziale Fähigkeiten und ein positives Gruppengefühl.

Unsere Welt wird zunehmend von digitalen Medien geprägt. Spiele bleiben darin ein zeitloses und wirkungsvolles Mittel, um Bildung und Spaß zu vereinen.

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